Suche
Suche Menü

KEIM 2015

GeschichtenbuchIn diesem Jahr haben unsere Schüler als Literatur- und Umweltprojekt ein Buch mit Geschichten erstellt: „Wie die Bürger aus Kleinbergspitz von den Großgründlachern das Energie- und Wassersparen lernten.“ Jede Klasse wählte ein Thema, zu dem eine Geschichte geschrieben werden sollte. Zu diesem wurde dann von allen Schülern in jeder Klasse eine solche verfasst und in Schreibkonferenzen zu einer Klassengeschichte zusammengesetzt. Zu den Geschichten überlegten sie sich Spielszenen, die vorgeführt und fotografiert wurden. Es entstand in unserer Literaturwoche im April und war im Juni druckfertig.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema in Geschichten und szenischen Darstellungen sensibilisierte unsere Schüler, nachhaltig, verantwortungsvoll und sparsam im Umgang mit Ressourcen zu sein. Anderen in freundschaftlicher Weise bei umweltfreundlichem Verhalten zu helfen, fördert die Gemeinschaft und schult das Erkennen, Erklären, Begründen und Überzeugen zu diesem Thema in einem fairen Miteinander.

Zu den einzelnen Geschichten bitte weiterlesen.

Die Bürger von Kleinbergspitz

Vor gar nicht allzu langer Zeit machten sich einige Kinder aus Großgründlach auf, um ihre Freunde in Kleinbergspitz zu besuchen.

Das kleine Dorf lag hoch oben im Gebirge, in der Nähe eines blau schimmernden Gebirgssees. Die Bewohner aus Kleinbergspitz waren fröhliche Gesellen, die viel musizierten und tanzten. Jeden Sonntag gab es bei ihnen als traditionelles Nationalgericht überbackenen Blumenkohl mit Bohnengemüse und Sauerkraut.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAGanz Kleinbergspitz freute sich schon sehr auf die Gäste aus Großgründlach. Der Besuch kam wie gerufen, denn vor kurzem hatte man festgestellt, dass die Strom- und Wasserkosten des Dorfes in die Höhe schossen. Und wie jeder wusste, waren die Großgründlacher Experten im Energie- und Wassersparen.

Die ganze Dorfgemeinde hatte sich schon versammelt, um den ankommenden Besuch zu begrüßen. Das war eine Freude und ein Hallo. Der Bürgermeister aus Kleinbergspitz hielt eine feierliche Rede, die Blaskapelle spiele und der Kinderchor sang lautstark „Herzlich Willkommen“. Natürlich wurde zu Ehren der weit gereisten Gäste ein herrliches Fest gefeiert, das noch lange in die Nacht hinein andauerte. Gut gelaunt und sehr müde gingen schließlich alle in ihre Betten.

Wie die Kleinbergspitzler Lesen lernen wollten

Am nächsten Tag zeigten die Bewohner aus Kleinbergspitz ihren Besuchern das ganze Dorf und die Umgebung. Noch müde von der großen Feier am Tag zuvor und den vielen Erlebnissen im Dorf machten sich an diesem Abend alle bald nach Hause auf. Langsam gingen in allen Häusern die Lichter an. Die Großgründlacher, die bei verschiedenen Kleinbergspitzlern übernachteten, wunderten sich, dass schließlich in allen Zimmern mehrere Lampen brannten.
IMG_0195Irritiert fragten sie, wozu die Bürger von Kleinbergspitz so viel Licht brauchen. Zur Antwort bekamen sie: „Wenn es dunkel ist und die Arbeit getan, dann lesen wir gerne noch in unseren Büchern. Wir können es aber nicht so gut. Der Bürgermeister hatte die Idee, dass es besser klappt, wenn wir mehr Licht einschalten. Denn so könnte uns beim Lesen endlich ein Licht aufgehen. Leider funktioniert es aber immer noch schlecht.“ Da mussten die Großgründlacher lachen: „Kein Wunder, dass ihr so viel Strom braucht. Licht nützt auch nichts, wenn man nicht richtig lesen kann. Lesen muss man lernen! Dann reicht auch eine kleine Leselampe. Kommt mit zu uns in die Schule, da zeigen wir euch, wie es geht.“

IMG_0200Nach einigen Tagen kamen tatsächlich die Bürger aus Kleinbergspitz in die Großgründlacher Schule. In der Klasse 1b lernten sie, dass man Lesen üben muss und dass dazu einige Tipps helfen wie: mit dem Finger mitlesen, die Wörter in Silben zerlegen, die Wörter teilweise aufdecken und einfach die Geschichten ganz oft lesen. Die Kleinbergspitzler übten gleich mit und versprachen, auch zu Hause fleißig weiter zu machen und höchstens eine kleine Leselampe zu verwenden, wenn es zu dunkel wird.

(Klasse 1b)

 

Wie die Kleinbergspitzler ins Schwitzen kamen

IMG_0143An einem schönen Frühlingstag trafen sich alle Bürger aus Kleinbergspitz in ihrem großen Tanzsaal. Wie jeden Nachmittag übten die tanzbegeisterte Dorfbewohner viele Stunden lang ihre neuen Choreografien. Da alle 162 Bürger da waren, wurde es immer sehr voll im Raum. Die Bürger hatten nur wenig Platz in der Mitte, obwohl sie schon alle Möbel und Regale an die Wände geschoben hatten.

Keinen Zentimeter der Wand konnte man noch sehen, denn dort standen zwei Schränke, die übervoll mit Tanzschuhen aller Art waren. Da lagen Schuhe für Stepptanz, Flamenco, Hiphop, Ballett, Aerobic und Zumba. An einer kompletten Wandseite waren CD-Regale, Tanzbücher und eine Musikanlage. Die Tanzutensilien, wie Schwungbänder, Seidentücher und Hula-Hoop-Reifen quollen aus den Kisten und fanden kaum noch Platz in der Ecke des Raumes. Bis hoch zur Decke stapelten sich die bunten Kostüme zu hohen Türmen. Für Verpflegung hatten die Bürger aus Kleinbergspitz natürlich auch gesorgt. Drei Kühlschränke waren mit Essen und Getränken befüllt.

„Welches Tanzkostüm muss ich denn zuerst anziehen?“, fragte der Bürgermeister laut. Der Tanzlehrer antwortete genervt über den Lärm hinweg: „Wie jedes Mal! Den Hip-Hop-Anzug!“ „Schade“, brummte der Bürgermeister, „Ich würde jetzt lieber gleich mit Ballett anfangen!“

IMG_0147Nachdem die ganze Dorfgemeinschaft mehrere Stunden das Tanzbein geschwungen hatte, schwitzten sie so sehr, dass sie nicht mehr konnten. „Puh, ist das heiß hier drinnen! Kann jemand mal die Heizung runter drehen?“, stöhnte ein Bürger, der sich gerade eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank holte. „Gibt es hier überhaupt eine Heizung? Ich sehe keine!“, antwortete ein anderer und alle sahen sich zunächst suchend, dann ratlos im überfüllten Raum um. „Lasst uns doch unsere Gäste aus Großgründlach holen. Vielleicht können sie uns ja weiterhelfen!“, meinte der Bürgermeister schließlich.

IMG_0150Nachdem die Großgründlacher Kinder in den Tanzsaal gebracht wurden, blieben sie entsetzt stehen: „Was habt ihr denn gemacht? So viele Möbel an den Wänden! Da müssen wir erst einmal auf die Suche nach der Heizung gehen!“ Sogleich räumten alle zusammen die Schränke und Regale auf den Flur. Erst nach einer halben Stunde konnte man die Heizung hinter all den Kisten entdecken.

IMG_0158„Wir haben ja tatsächlich eine Heizung! Aber, die steht ja auf der höchsten Stufe! Kein Wunder, dass wir so schwitzen!“, riefen alle wie aus einem Munde. „Ja“, sagte da ein Kind aus Großgründlach, „das müsstet ihr doch eigentlich wissen, dass man vor die Heizung keine Regale und Schränke stellt. Erstens kommt ihr nicht an den Regler und zweitens, was viel wichtiger ist: Wenn ihr es im Raum mal warm haben wollt und ihr die Heizung so zustellt, dann kann sich die warme Luft gar nicht im Raum verteilen!“ Diese wichtige Regel wusste ab dem heutigen Tag jeder aus Kleinbergspitz und vergaß sie nie wieder.

Natürlich musste der gute Tipp mit einem großen Fest gefeiert werden. Besonders begeistert waren alle vom Soloauftritt des Bürgermeisters.

(Klasse 3a)

 

Wie die Kleinbergspitzler, trotz Pups-Alarm, frische Luft bekamen

In der Nacht nach dem rauschenden Fest ging es den Großgründlachern nicht anders als den Leuten aus Kleinbergspitz. Die ganze Zeit wurde gepupst, denn es hatte reichlich Blumenkohl mit Bohnengemüse und Sauerkraut gegeben. Als am anderen Morgen alle aus ihren Betten im Ferienhaus krochen, war man sich einig: Den Leuten muss geholfen werden!

Die Gäste trafen sich mit ihren Gastgebern im Rathaus von Kleinbergspitz zu einer Sitzung. An der Eingangstüre hing ein Plakat, auf dem stand: „Einladung zum Lüftungsseminar“
Viele Kleinbergspitzler kamen, denn sie waren sehr neugierig, wie sie ihre Kosten für die Heizung senken konnten. Aber es gab keinen Vortrag oder eine langweilige Rede. Nein – der Besuch aus Großgründlach hatte sich etwas viel Besseres einfallen lassen.

Tri-Tra-Tralala, Tri-Tra-Tralala, der Lüftungskasper ist heut` da.

IMG_0228Ein Kasperletheater! Da staunten die Bewohner aus Kleinbergspitz nicht schlecht. Das war ein lustiges Lüftungsseminar, in dem die Leute lernten, wie man richtig lüftet und dabei spart.

Der Kasperl erklärt der Großmutter: „Ab jetzt wird nicht mehr so viel Blumenkohl und Bohnengemüse gekocht. Dann ist die Luft in unseren Häusern nicht so schlecht.“
„Ja, aber Kasperl“, sagte die Großmutter, „ab und zu muss ich doch frische Luft hereinlassen.“
„Schon, schon“, antwortete Kasperl. „Aber dann machen wir das Fenster ganz auf und drehen dabei die Heizung ab. Nach fünf Minuten ist genug frische Luft im Zimmer und wir können das Fenster wieder schließen. Das nennt man Stoßlüften. Und wenn es dir dabei zu kalt wird, Großmutter, dann ziehst du eben deinen kuscheligen Wollpullover an, der dir so gut gefällt.“
„Lieber Kasperl“, rief die Großmutter, „du bist halt schlau. Woher weißt du denn das alles?“
Da lacht der Kasperl: „Das hab ich von den Kindern aus Großgründlach gelernt.“

IMG_0235Nach dem Kasperltheater gab es einen langen Applaus und von dem Stück „Kasperl lüftet durch“ wurde auch nach der Abreise der Großgründlacher in Kleinbergspitz noch lange erzählt.
Natürlich konnten die Kleinbergspitzler ab jetzt ihre Heizkosten niedrig halten, auch wenn sie immer noch gerne Blumenkohl mit Bohnengemüse essen.

(Klasse 1a)

 

Wie die Kleinbergspitzler lernten, sich in der Nacht nicht mehr zu fürchten

Die Kleinbergspitzler und Großgründlacher verstanden sich so gut, dass es nicht lange dauerte, bis die Großgründlacher Kinder wieder einmal einen besonders fröhlichen Tag bei ihren Freunden in Kleinbergspitz verbrachten. Es war so schönes Wetter und sie hatten sich viele Spiele ohne Stromverbrauch überlegt. Sie spielten Fußball, Seilspringen, Verstecken, Fangen oder kletterten auf Bäumen herum.

IMG_0127Als es Abend wurde, hatten sie immer noch nicht genug. Sie wollten so gerne eine Schlafanzugparty veranstalten und gemeinsam die Nacht in Kleinbergspitz verbringen. Gesagt getan! Es war ein Riesenspaß. Nun freuten sich alle aufs Übernachten. Jedes Großgründlacher Kind durfte bei einem Kleinbergspitzler Kind schlafen. Stolz zeigten die Kleinbergspitzler noch, dass sie mittlerweile sehr darauf achten, vor dem Schlafengehen alle Lichter auszumachen. Als alle Lichter aus waren, konnten aber die Großgründlacher doch nicht so recht einschlafen, Überall leuchteten kleine rote Lichtchen und die Kinder merkten schnell, dass es die stand-by Lämpchen an den Geräten und Steckern ihrer Freunde waren.

„Ja wisst ihr denn nicht, dass nur dann kein Strom mehr fließt, wenn ihr auch den stand-by Schalter ausschaltet?“, fragten sie. „Nein!“, war die Antwort. „Die Lämpchen leuchten doch so schön und wir können viel besser schlafen. Wir wollen sie gar nicht aus machen!“ „Doch, das müsst ihr! Ihr wollt doch Energie sparen und das geht nur so. Wenn ihr keinen Strom mehr braucht, stellt ihr die stand-by Schalter auf aus!“ „Aber dann fürchten wir uns!“ „Das braucht ihr nicht, bei uns klappt das auch!“ „Aber wie?“, fragten die Kleinbergspitzler.

IMG_0139„Wir halten uns fest an den Händen und erzählen uns Geschichten, dann schlafen wir ein und träumen schön bis es wieder hell ist.“ Die Leute aus Kleinbergspitz staunten sehr über diesen Rat und machten zunächst noch recht zweifelnde Gesichter. Aber da meldete sich noch der kleine Paul aus Großgründlach. Er war bekannt für seine pfiffigen Ideen. „An manchen Tagen scheint auch der Mond ganz toll und die Sterne leuchten am Himmel. Das ist so schön und so hell, dass man sich gar nicht fürchten muss!“, rief er ganz laut und überzeugte damit alle. „Okay, wenn das so ist, probieren wir es aus!“

Uns so machten sie es dann auch!

 

Gute-Nacht-Geschichten aus Kleinbergspitz

Amelie und Julius

Es war einmal ein Rehkitz mit seiner Familie. Es hieß Amelie und war sehr süß und klein. Den ganzen Tag sprang es fröhlich hin und her. Seine Lieblingstiere waren Marienkäfer. Nach einiger Zeit bekam es noch einen Bruder. Der hieß Julius. „ Ach ist der aber lieb!“ sagte Amelie, als sie ihn zum ersten Mal sah. Als er groß genug war, durfte sie mit ihm spielen. „Was dürfen wir denn spielen?“ fragte Amelie ihre Eltern. „Alles was ihr wollt.“ Oh toll, dann spielen wir Verstecken!“ freute sich Amelie. „Au ja! Dann gehen wir in den Wald und ich verstecke mich. “ sagte der kleine Julius. „Ich zähle!“ rief Amelie und sie zählte „ 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, ich komme!“ Amelie suchte. „Julius wo bist du?“ Julius kicherte leise. Amelie kicherte auch ein Bisschen. „Ich hab dich gleich!“ Sie suchte weiter. Endlich fand sie Julius hinter einem dicken Baum. „Du hattest ein echt gutes Versteck! Jetzt bin ich dran!“ Julius fand Amelie gleich unter einem großen Zweig. Da riefen Papa und Mama „Essen!“ Sie liefen schnell heim zum Abendessen. Danach gingen sie ins Bett und träumten schön. Gute Nacht!

Der schlimme Jim

Es war einmal ein kleiner Junge, der wollte so gerne Pirat werden. Aber seine Mutter hatte es verboten. Da ist er abgehauen und ist alleine auf die Piratenschule gegangen. Er hat sehr fleißig gelernt und wurde zum größten Piraten der Welt. Nämlich zum Schlimmen Jim. Er wurde sogar zum schlimmsten Pirat der sieben Weltmeere und hatte so viele Schätze, wie noch kein anderer Pirat sie je erbeuten konnte. Einmal hat er eine Schatzkarte gefunden, die zu einem sehr großen Schatz führte. Aber Narbennasen Norbert hat sie ihm geklaut und es kam zu einer Seeschlacht. Zum Glück hat Jim gewonnen und einen sagenhaften Schatz gefunden. Kurze Zeit später suchte Narbennasen Norbert gleich wieder Ärger. Er streitet sich grade mit einem Sägefisch um eine Säge. Aber das war Jim egal. Mit so einem Streithammel wollte er nichts zu tun haben.

Der kleine Zwerg

Es war einmal vor über 2793 Jahren ein kleiner Zwerg. Der kleine Zwerg wollte Abenteuer erleben. Aber die Zwergenmutter und der Zwergenvater verboten ihm, in den Wald zu gehen. Also überlegte sich der kleine Zwerg einen Plan. Er packte heimlich seinen Rucksack und lief in der Nacht weg. Da traf er ein kleines Kind. Das Kind fragte den Zwerg: „Wie heißt du?“ Der Zwerg antwortete: „Ich heiße Zwerg und wie heißt du?“ „Leo!“, antwortete das Kind. Die zwei wurden Freunde. Sie erlebten viele Abenteuer im Wald. Einmal konnten sie einem verletzten Reh helfen. „Wie gut, dass ihr da seid!“, sagte es dankbar. Ein anderes Mal feierten sie bei den Trollen ein Fest. Sie freundeten sich sogar mit dem Räuber Hotzenplotz an und trafen auch die kleinen Hexe Irma und ihren Drachen. „Ich weiß alle vergessenen Zaubersprüche wieder!“, erzählte sie den beiden Abenteuerern gleich. Weil sie so froh darüber war, durften sie sogar eine Runde mit dem Drachen fliegen. Leo und der kleine Zwerg bauten sich auch eine Hütte und manchmal schrieben sie einen Brief an ihre Eltern, damit sich diese nicht sorgten. Hier waren sie glücklich bis an ihr Lebensende.

(Klasse 2b)

 

Wie die Kleinbergspitzler in den Genuss einer Modenschau kamen

Gut ausgeschlafen waren die Kleinbergspitzler am Tag darauf voll guter Laune. Die meisten jedenfalls. Denn als die Kleinbergspitzler fröhlich mit ihren Gästen durch das Dorf liefen, hörten sie plötzlich aus einem der Häuser lautes Gebrüll. Neugierig versammelten sich einige gleich vor dem offenen Fenster. Drinnen stritt sich der Bürgermeister mit seiner Frau. IMG_0255„Sofort machst du die Heizung aus! Ich schwitze! Hier ist es ja heiß wie in der Sauna!“, schimpfte der Bürgermeister. „Kommt gar nicht in Frage. Ich trage heute mein Lieblingssommerkleid und wenn ich die Heizung ausmache, friere ich.“, antwortete seine wütende Frau. „Zieh du doch deinen Schipulli aus, wenn es dir zu warm ist!“ „Immer soll ich nachgeben, das seh ich gar nicht ein! Ich stelle jetzt die Heizung aus!“, brummte der Bürgermeister.

Bevor die Bürgermeisterin in die Küche laufen und mit dem Nudelholz auf ihren Mann losgehen konnte, rief ein mutiger Großgründlacher: „Stopp! Warum streitet ihr denn so fürchterlich miteinander?“ „Bei uns in unserem Haus ist es immer für meine Lieblingskleider zu kalt und für seine Lieblingssachen zu warm. Wir können uns nie einigen und keiner fühlt sich wohl!“, heulte die Bürgermeisterin. Sogleich sagten die Großgründlacher im Chor: „Ja wisst ihr denn nicht, dass es eine Wohlfühltemperatur für alle gibt?“ Die beiden schüttelten den Kopf.

Da erklärten die Großgründlacher Kinder: „Ihr müsst die Heizung so einstellen, dass ihr beide euch wohlfühlt und auch die Erde. Denn zu viel Energie zu verschwenden, schadet nicht nur eurem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt. Diese Wohlfühltemperatur liegt bei 20°C. Um euren Streit zu beenden, hätten wir folgenden Vorschlag: Liebe Frau Bürgermeisterin, ziehen Sie doch ein Jäckchen über ihr Kleid, und lieber Herr Bürgermeister, Sie ziehen ihren Pullover aus und hängen ihn über die Schulter.“

Der Vorschlag gefiel beiden so gut, dass sie sofort in ihr Schlafzimmer liefen, um auszuprobieren, wie jeder von nun an seine Lieblingsklamotten der Wohlfühltemperatur anpassen könnte. Die Großgründlacher und die Kleinbergspitzler veranstalteten gleich eine Modenshow und alle klatschten bei jedem Wohlfühloutfit begeistert in die Hände.

IMG_0271 IMG_0266 IMG_0278 IMG_0280

(Klasse 2a)

 

Wie die Kleinbergspitzler beinahe aus dem Takt kamen

Die Kleinbergspitzler waren sehr musikalische Leute und wollten am folgenden Tag für ihre Gäste aus Großgründlach ein Konzert geben. Ihr perfek­tes Rhythmus­gefühl war ihnen aber nicht angeboren. Welches Geheimnis mochte da wohl dahinter stecken?

IMG_0188Alle Musiker waren gerade dabei, ihre Instrumente herzurichten, als ein Kind aus Großgründlach sah, dass der Wasserhahn tropfte. Es ging zu einem Kleinbergspitzler und fragte: „Warum habt ihr denn den Wasserhahn angelassen?“ Stolz präsentierte der Bürger das Wasserhahntropfmetronom: „Das ist unser Taktmesser. Er hilft uns, dass wir nicht aus dem Takt kommen!“ „Das dürft ihr aber auf keinen Fall machen!“, mischte sich ein weiterer Großgründlacher ein. „Das verbraucht nämlich ganz viel Wasser!“ „Oh, das tut uns leid, das wussten wir nicht!“, stammelten die Bürger.

IMG_0190„Ich schätze, es wird Zeit, euch zu erklären, wie man richtig Wasser spart!“, riefen die Großgründlacher Kinder wie aus einem Mund. „Zeigt uns doch mal zuerst eure Wasseruhren.“ Aber die Kleinbergspitzler zuckten nur ratlos mit den Schultern, denn so etwas hatten sie nicht. „Aber ihr braucht in jedem Fall Wasseruhren!“, meinte ein Großgündlacher Mädchen mit langen blonden Haaren. „Wozu sind die denn gut? Kann man damit etwa unter Wasser die Zeit ablesen?“, fragte ein Kleinbergspitzler. „Aber nein“, riefen alle Großgründlacher. „Mit der Wasseruhr könnt ihr jederzeit sehen, wieviel Wasser ihr bisher verbraucht habt.“ „Ist das nicht wahnsinnig kompliziert?“, fragte ein kleines Mädchen aus Kleinbergspitz. „Nein!“, antwortete ein Großgründlacher. „Das ist ganz einfach abzulesen. Ihr schreibt euch immer den letzten Stand auf und zieht dann vom aktuellen Stand den letzten Stand ab. Dann wisst ihr genau, wieviel Wasser ihr bereits verbraucht habt.“ Das fanden die Kleinbergspitzler einleuchtend. Sofort fragten sie einen Handwerker, der ihnen in jedes Haus, in Kindergarten, Schule und jedes Geschäft eine Wasseruhr einbaute. Unter viel Gelächter wurden die Uhren mit je einem Großgründlacher Experten abgelesen. „Das ist ja bobsileicht“, sagte ein großer Junge mit raspelkurzen Haaren aus Kleinbergspitz.

„Nun hätten wir noch eine wichtige Sache, aber die wird euch wahrscheinlich nicht besonders gefallen“, sagte ein Mädchen aus der ersten Reihe. Die Kleinbergspitzler waren inzwischen so begeistert, dass sie sich nicht vorstellen konnten, was dies bedeuten würde. „Ihr müsst auf euer Wassertropfmetronom verzichten. Wenn ihr den Wasserhahn leicht aufdreht, damit das Tropfgeräusch als Metronom dient, verschwendet ihr sehr viel Wasser.“ „Aber, wir brauchen ein Metronom, um unsere gute Musik zu machen. Und das Tropfen kann ja nicht so viel Wasser verbrauchen!“, riefen die Kleinbergspitzler. „Wir leben für Musik und Tanz und feiern unheimlich gerne Feste.“ Die Kleinbergspitzler waren sehr geschockt. An diesem Tag ließ sich die Dorfgemeinde nicht davon abbringen, den Wasserhahn als Metronom zu benutzen.

Die Großgründlacher Kinder beratschlagten, wie man den Kleinbergspitzlern klar machen konnte, dass dies nicht gut sei. Heimlich lasen die Großgründlacher Kinder die Wasseruhren ab und berechneten den Verbrauch, den die Wassertropfmetronome verursacht hatten. Dann zeigten sie das Ergebnis den Kleinbergspitzlern. Diese waren total überrascht, wieviel Wasser dabei verlorenging. So versprachen sie, den Wasserhahn nicht mehr als Metronom zu verwenden. Zukünftig sollte immer einer den Takt klatschen, wenn ein anderer ein Instrument spielte.

IMG_0185Auch am nächsten Abend sollte es wieder ein Konzert geben. Alle versammelten sich auf dem Marktplatz und spielten, sangen und tanzten. Die Großgründlacher Kinder genossen die gute Feierstimmung. Aber auch diese waren nicht untätig gewesen. Da sie wussten, wie wichtig den Kleinbergspitzlern die Musik war und wie umständlich es war, immer, wenn man ein Instrument spielen wollte, einen Taktklatscher zu haben, hatten sich die Kinder schlau gemacht und entdeckt, dass es günstige mechanische Metronome gab. So schenkten sie den Kleinbergspitzlern an diesem Abend einen ganzen Karton voll Metronome. Die Kleinbergspitzler freuten sich sehr und probierten diese gleich aus, als sie ein Dankeslied für die Großgründlacher Kinder spielten. Und es klappte fabelhaft! Alle waren sich einig, dass die neuen Metronome viel besser als die tropfenden Wasserhähne waren.

(Klasse 4a)

 

Wie den Kleinbergspitzlern nochmals zur Hand gegangen wurde

Nachdem die Kleinbergspitzler nun die Wasseruhren regelmäßig ablasen, fiel ihnen auf, dass der Wasserverbrauch in den Haushalten immer noch sehr hoch war. Zum Glück waren die Gäste noch nicht wieder abgereist, sodass sie diese noch einmal um Hilfe bitten konnten. Die Großgründlacher Kinder hatten natürlich schon einige Vermutungen, wo sich bei den Kleinbergspitzlern noch etwas verbessern liese. Deshalb ließen sie sich von den Bergspitz-Kindern das Händewaschen zeigen.
OLYMPUS DIGITAL CAMERADas erste Mädchen wusch und wusch die Hände, verbrauchte sehr viel Seife, spritze ihre Nachbarin auch noch voll und unter lauten Johlen und dauerndem Wasser laufen panschten beide Kinder im Wasser umher und wuschen sich dabei auch die Hände. Das verbrauchte natürlich alles viel zu viel Wasser.

Deshalb stellten sich die Großgründlacher Kinder in einer Reihe in der Schultoilette von Kleinbergspitz auf: „Nun wollen wir euch einmal zeigen, wie man Hände wäscht.“ „Aber Hände waschen können wir doch längst. Die Kleinbergspitzler sind alle sehr reinlich“, riefen ein paar Bergspitzler. „Ja, das glauben wir euch ja auch. Aber wir sollen euch doch zeigen, wie man beim Händewaschen und im Alltag noch Wasser sparen kann“, meinte ein Nina, ein nettes Mädchen aus Großgründlach. „Ja, das stimmt“, bestätigten alle Kleinbergspitzler und waren auf einmal ganz ruhig. „Nun, ihr beginnt damit, die Hände etwas feucht zu machen. Dann stellt ihr den Wasserhahn ab, denn sonst läuft ja das Wasser ungenutzt in den Ausguss, während ihr euch die Hände einseift. Dabei solltet ihr darauf achten, dass ihr auch zwischen die Finger und überall hin die Seife reibt. Erst danach öffnet ihr wieder den Wasserhahn, um die Seife abzuwaschen. Ist die Seife weg, schließt ihr sofort wieder den Wasserhahn.“ „Super!“, fanden die Kleinbergspitzler und probierten es gleich einmal aus. Ein Blick auf die Wasseruhr bestätigte, dass sie viel weniger Wasser verbraucht hatten als sonst.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

„Ihr solltet übrigens eure Wasserhähne immer sauber halten und ab und an die kleinen Siebe vorne im Hahn sauber machen. Wenn ihr euch dazu noch Wassersparsiebe kauft, die weniger Wasser aus dem Hahn lassen, könnt ihr noch mehr Wasser sparen.“ Die Kleinbergspitzler waren total von der Rolle.

„Genauso macht ihr es auch beim Duschen. Stellt beim Einseifen immer das Wasser ab. Das spart viel Wasser!“, meinte ein Mädchen. „Übrigens, fürs Duschen braucht man etwa 20-40 Liter und fürs Baden 40-80 Liter! Also: lieber Duschen statt Baden!“, wusste der schlaue Leo aus Großgründlach. Nun waren die Kleinbergspitzler restlos überzeugt.

„Ach, da fällt mir noch etwas ein!“, erzählte ein Großgrünlacher Junge. „Auch beim Wäschewaschen lässt sich Wasser sparen. Ihr solltet immer erst dann die Waschmaschine einschalten, wenn ihr sie auch mit genügend Kleidungsstücken voll bekommt.“

Von den ganzen Tipps rauchten den Kleinbergspitzlern schon die Köpfe. „Habt ihr alles verstanden?“, fragten die Gäste noch einmal nach. Alle Kleinbergspitzler nickten. Dennoch hielten die Gastgeber es für wichtig, alle Wasserspar-Tipps aufzuschreiben, damit sie auch ja nichts vergessen würden. Die Kleinbergspitzler waren mächtig stolz, dass sie – auch nach der Abreise ihrer Freunde – durch regelmäßiges Wasseruhrablesen den Erfolg ihrer Sparmaßnahmen beob­achten konnten.

(Klasse 4a)

 

Wie die Kleinbergspitzler den Regen lieben lernten

Im Sommer stand wie jedes Jahr die Prämierung des schönsten Gartens in Kleinbergspitz an. Die Bewohner gossen was das Zeug hielt. So kam es, dass nach einigen trockenen und heißen Wochen die Wasserspeicher sich dem Ende zuneigten. Der Bürgermeister verbot daraufhin mit Leitungswasser Garten und Blumen zu gießen. Ein Aufschrei ging durchs Dorf, denn niemand wollte riskieren, den Sieg aus der Hand zu geben.

Aufgebracht beriefen die Bürger, nach einer Woche ohne Wasser, eine Versammlung ein und trafen sich im Vereinsheim, um die Gärten zu begutachten.

Beete8Sie staunten nicht schlecht als sie zu Frank kamen. Dieser hatte sich vor einigen Jahren in eine Kleinbergspitzlerin verliebt und war gleich bei ihr eingezogen. Sein ganzer Garten war grün, bunt und stand in voller Pracht. „Des is doch der Garten von dem ‚zugereisten Öko-Fuzzi´ aus Großgründlach?!?“, schrie der Gartensieger des Vorjahres ärgerlich. Der Bürgermeister bekam einen dicken Hals und schimpfte: „Auch du, Frank, musst dich an die Regeln halten. Gießen verboten!!!“ Dieser lachte nur entspannt und antwortete: „Gießen mit Leitungswasser ist verboten, doch ich habe kein Leitungswasser zum Gießen benutzt, also habe ich nicht gegen die Regeln verstoßen.“

IMG_0168Die Kleinbergspitzler verstanden gar nichts mehr und wollten von Frank wissen, mit was er denn nun seinen Garten gegossen habe. „Während ihr eure Gärten nicht mehr mit Leitungswasser gießen konntet, benutzte ich Regenwasser“, antwortete er und zeigte dabei auf seine zwei riesig großen Regenfässer, die in der Nähe seines Hauses standen. „Ich sammle das Regenwasser vom Dach und leite es über die Regenrinne direkt in die Fässer. Sind diese voll, landet das Regenwasser über eine Leitung in meiner Zisterne. Das ist so etwas Ähnliches wie ein Brunnen, nur gefüllt mit Regenwasser. So habe ich immer ausreichend Wasser ohne Leitungswasser zu verschwenden.“ Die Bürger von Kleinbergspitz staunten nicht schlecht und ließen sich genau erklären, was man braucht um auch so eine Vorrichtung bauen zu können.

Innerhalb einer Woche waren alle Regentonnen und Dachrinnensysteme in den Baumärkten um Kleinbergspitz ausverkauft und in vielen Gärten wurde gebuddelt und gemauert, um Zisternen anzulegen. Als nun endlich der Tag der Prämierung des schönsten Gartens kam, stand der Sieger eigentlich schon fest. Was meint ihr wer gewonnen hat???

(Klasse 3b)

 

Wie die Kleinbergspitzler eine Auszeichnung fürs Strom- und Wassersparen erhielten

P1060472Durch all die Besuche und guten Ratschläge der Großgründlacher waren die Kleinbergspitzler binnen weniger Monate selbst zu richtigen Energie- und Wasserspar-Profis geworden. Sie hatten von ihren Freunden noch eine Menge zusätzlicher Tipps gelernt. Die Bürger aus Kleinbergspitz schrieben mit Hilfe der Großgründlacher große Plakate, auf denen sie alles Wichtige festhielten und die sie in jedem Haus aufhingen. Es bereitete den Kleinbergspitzlern sichtlich Freude, alle Tipps in die Tat umzusetzen – zumal sich so die Strom- und Wasserkosten des Dorfes mehr als halbierten. Ja es wurde ein regelrechter Sport daraus, möglichst viel Energie und Wasser zu sparen.

Eines Tages hörte ein Bürger aus Kleinbergspitz von einem regionalen Umweltprogramm, namens SPROSS (Sei PROfi: Spare Schlau), bei dem Leute ihre Strom- und Wassersparmaßnahmen und Aktionen präsentieren konnten. Kurzerhand meldete er das ganze Dorf Kleinbergspitz an, denn hier hatte sich ja in der letzten Zeit wirklich so einiges verändert!

IMG_0203Und es war ein voller Erfolg! SPROSS war begeistert von den Sparmaßnahmen der Kleinbergspitzler. Das Dorf erhielt von der Umwelt-Kommission eine Urkunde und eine hohe finanzielle Auszeichnung für ihre tolle Arbeit. Das Geld verwendeten die Kleinbergspitzler schlau. Sie bauten auf das Dach des Rathauses eine große Solaranlage, um künftig noch mehr Strom zu sparen.

IMG_0211Wenn das kein Grund war, um ein rauschendes Fest zu feiern, zu dem natürlich alle Großgründlacher eingeladen waren!!

 

 

Hier findest du die Wasser- und Energiespartipps, die die Großgründlacher zusammen mit den Kleinbergspitzlern aufgeschrieben haben:

Energie sparen

  • Einzelne Lampe statt in allen Räumen Licht
  • Licht ausschalten, wenn der Raum verlassen wird
  • Energiesparbirnen/LED statt Glühbirnen
  • Stand-by Geräte ausschalten
  • Heizkörper nicht mit Möbeln verstellen
  • Wohlfühltemperatur: Kleidung anpassen
  • Wäsche zum Trocknen aufhängen statt in den Wäschetrockner
  • Stoßlüften statt Fenster gekippt
  • Fenster zum Lüften soll nicht an der Wand mit der Heizung sein
  • Außenspiele, Brettspiele statt Computer, Playstation,…
  • zu Fuß gehen statt Auto fahren
  • Solarenergie (erneuerbare Energien)
  • Haare an der Luft trocknen lassen statt föhnen

Wasser sparen

  • Richtiges Händewaschen
  • Duschen statt Baden
  • Wasserhähne nach Gebrauch gut zudrehen
  • Siebe im Wasserhahn regelmäßig reinigen
  • Wasserverbrauch kontrollieren (Wasseruhr)
  • Waschmaschine erst anschalten, wenn die Trommel mit Kleidung voll ist
  • Regentonne statt Gartenschlauch