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Ich habe was zu sagen

Schülersprechstunden in der 3. Klasse

Motivation

Der Unterrichtsalltag bietet den Schülerinnen und Schülern nur selten die Möglichkeit, sich mit der Lehrkraft ungestört über einen längeren Zeitraum zu unterhalten. So kommen die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche der Kinder oft zu kurz. Aus diesem Grund wuchs die Idee zu einer Schülersprechstunde, in der genau darauf bewusst eingegangen werden kann.
Eine Schülersprechstunde bietet zusätzlich die Möglichkeit, mit den Kindern über den aktuellen Leistungsstand zu sprechen und zusätzliche Hilfen beim Lernen anzubieten.

Durchführung:

Nach Absprache mit der Schulleitung fanden die Schülersprechstunden im Zeitraum vom 03. – 18.03.2015 statt. Für das Schülergespräch wurden 20 Minuten anberaumt. Ein Elternbrief informierte die Eltern über dieses Vorhaben.

Die Schülerinnen und Schüler nahmen die Gesprächstermine zahlreich an, waren jedoch zuerst etwas verunsichert. Fragen wie „Was soll ich denn da sagen?“, veranlassten, den Kindern einen Selbsteinschätzungsbogen über ihre schulischen Leistungen vorab zu geben. Diesen füllten die Schüler aus und gaben ihn am Vortag vor der Sprechstunde bei der Lehrkraft ab.
Dadurch dass sich die Kinder so Gedanken über ihre schulischen Fertigkeiten und Fähigkeiten gemacht hatten, war eine Gesprächsgrundlage geschaffen. Oftmals gingen die Gespräche aber darüber hinaus. Die Schülerinnen und Schüler brachten persönliche Anliegen und Wünsche vor.
Am Ende jeder Sprechstunde wurden gemeinsam individuelle Ziele und dazu gehörige Maßnahmen getroffen. Unterschrieben von Seiten des Schülers, Lehrers und der Eltern gewannen die Vereinbarungen an Gewicht.

 Reflexion der Schülerinnen und Schüler:

Die Rückmeldung der Kinder auf die Sprechstunde war durchweg positiv. Lediglich die Zeit in der Sprechstunde schien einigen Kindern noch zu kurz.

Positiv vermerkt wurden vor allem folgende Dinge:

  • Mitspracherecht als Kind: „Die Erwachsenen wissen nicht alles über uns Kinder“, „Ich konnte das sagen, was mir wichtig war“
  • direkte Auswirkung: „Meine Meinung zu sagen hat etwas gebracht“,
    „Wir haben … Maßnahmen getroffen“
  • alleine mit der Lehrkraft: „Keine anderen Kinder waren dabei“
  • Zeit: „Wir hatten in aller Ruhe Zeit zum Besprechen“
  • positive Rückmeldung durch die Lehrkraft v.a. im Zusammenhang mit zu kritischer Selbsteinschätzung seitens des Schülers

Fazit:

Das rege Interesse der Kinder, ihre Anliegen direkt in ruhiger Atmosphäre zu besprechen, sowie die positive Rückmeldung seitens der Schüler und auch der Eltern zeigten deutlich, dass die Schülersprechstunden äußert sinnvoll sind.
Die Schüler nahmen das Gespräch ernst; etliche Kinder erkundigten sich nach einiger Zeit selbstständig nach einer weiteren Sprechstunde, um zu überprüfen, ob die vereinbarten Ziele und Maßnahmen eingehalten würden.
Sich abseits vom Unterrichtsalltag die notwenige Zeit für jeden Schüler individuell zu nehmen, ist nicht nur eine Bereicherung für das Kind, das seine Anliegen äußern kann, sondern auch für die Lehrkraft, die es in seiner Entwicklung und dem Lernen begleitet und so auf die direkt geäußerten Wünsche und Bedürfnisse der Schüler reagieren kann.